Angehörigen-Belastung
Hier geht es um die Erfassung Ihres persönlichen – körperlichen und seelischen – Belastungsrisikos als Pflegeperson oder (pflegender) Angehöriger.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) fasst folgende Belastungen für die Gruppe der pflegenden Angehörigen zusammen:
• 30-50% der (pflegenden) Angehörigen weisen Störungen der Gesundheit wie Schlafstörungen,Reizbarkeit,verschiedene körperliche Beschwerden und depressive Verstimmungen auf
• 50% verzichten auf Freizeit und eigene Interessen
• 45% verzichten auf Urlaub, viele Angehörige hatten seit Jahren keinen Urlaub mehr
• 30% sprechen von Auswirkungen auf die finanzielle Lage, z. B. Verdienstausfall, Einschränkungen im Rentenanspruch oder zusätzliche Ausgaben
• 16% haben eine Beeinträchtigung ihrer Berufstätigkeit
Aufgrund Ihrer Angaben im folgenden erprobten Kurzerhebungsbogen wird ein individuelles Belastungsprofil erstellt, das Ihre möglichen Belastungsschwerpunkte identifiziert und verschiedene Möglichkeiten der Entlastung aufzeigt.
Belastungs – Profil
Mit Hilfe der folgenden Aussagen können Sie Ihre Belastungsschwerpunkte bei der Pflege / Betreuung eines älteren Angehörigen identifizieren.
Wir alle wissen, dass eine solche Versorgung oft zu Lasten anderer Familienmitglieder geht; dies ist auch so,
wenn man sich gern um den hilfsbedürftigen Angehörigen kümmert.
Ihre ehrliche Antwort auf die nun folgenden Aussagen kann Ihnen dabei helfen, individuelle Belastungs-schwerpunkte zu erkennen und abzubauen und dadurch wieder neue Kräfte zu sammeln.
Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten, sondern nur wahrheitsgemäße.
Klicken Sie bitte bei jeder der 20 Aussagen in eines der 4 kleinen Rechtecke.
Für “stimmt gar nicht” gibt es 1 Punkt,
für “stimmt nicht” 2 Punkte,
für “stimmt” 3 Punkte und
für “stimmt genau” 4 Punkte.
Zählen Sie am Ende alle Punkte zusammen.
Die die Gesamtpunktzahl ergibt Ihre individuelle Gesamtbelastungsposition auf der Belastungsskala von
20 Punkten (nicht belastet) bis 100 Punkte (schwerst belastet).
Bitte beantworten Sie nun die Fragen :
Ich habe den Eindruck …
Finanzielle Belastung |
stimmt gar nicht |
stimmt nicht |
stimmt | stimmt genau |
… dass ich im Zusammenhang mit der Versorgung meines Angehörigen Ersparnisse angreifen muss, die eigentlich für andere Zwecke gedacht waren. |
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2 |
3 |
4 |
… dass meine Familie und ich infolge der Aufwendungen für die Versorgung meines Angehörigen gezwungen sind, auf notwendigeDinge zu verzichten. |
1 |
2 |
3 |
4 |
… dass meine Familie und ich uns “kleine Extras” infolge der Aufwendungen für die Versorgung meines Angehörigen nicht mehr leisten können. |
1 |
2 |
3 |
4 |
… dass die Versorgung meines Angehörigen zu viel Geld kostet. |
1 |
2 |
3 |
4 |
Konflikte mit dem Angehörigen |
stimmt gar nicht |
stimmt nicht |
stimmt | stimmt genau |
… dass mein Angehöriger übermäßig viel von mir fordert. |
1 |
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3 |
4 |
… dass mein Angehöriger versucht mich zu manipulieren |
1 |
2 |
3 |
4 |
… dass die Versorgung meines Angehörigen mir und meiner Familie viel Ärger bereitet hat . |
1 |
2 |
3 |
4 |
…dass mein Angehöriger unangemessene Anforderungen an mich stellt . |
1 |
2 |
3 |
4 |
Psycho-somatische Probleme |
stimmt gar nicht |
stimmt nicht |
stimmt | stimmt genau |
… dass die Versorgung meines Angehörigen sich negativ auf meine körperliche Gesundheit und die meiner Familie aus-wirkt. |
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2 |
3 |
4 |
… dass durch die Versorgung meines Angehörigen mein Appetit leidet. |
1 |
2 |
3 |
4 |
… dass die Versorgung meines Angehörigen mich körperlich erschöpft. |
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3 |
4 |
… dass ich durch die Betreuung meines Angehörigen besorgter geworden bin. |
1 |
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3 |
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Resignation |
stimmt gar nicht |
stimmt nicht |
stimmt | stimmt genau |
… dass sich meine Bemühungen um das seelische Wohlergehen meines Angehörigen nicht lohnen. |
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3 |
4 |
… dass sich meine Bemühungen um das gesundheitliche Wohlergehen meines Angehörigen nicht auszahlen. |
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4 |
… dass sich meine Bemühungen, auf die täglichen Bedürfnisse meines Angehörigen einzugehen, nicht auszahlen. |
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2 |
3 |
4 |
… dass sich meine Bemühungen, den sozialen Bedürfnissen meines Angehörigen nach Gesellschaft nachzukommen, nicht lohnen |
1 |
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3 |
4 |
Persönliche und soziale Einschränkungen |
stimmt gar nicht |
stimmt nicht |
stimmt | stimmt genau |
… dass ich durch die Versorgung meines Angehörigen nicht mehr genug Zeit für mich selbst habe. |
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2 |
3 |
4 |
… dass die Versorgung meines Angehörigen die familiären Beziehungen belastet. |
1 |
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3 |
4 |
… dass die Versorgung meines Angehörigen den normalen Tagesablauf im Haushalt stört. |
1 |
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3 |
4 |
… dass sich die Versorgung meines Angehörigen störend auf den Besuch von Freunden auswirkt |
1 |
2 |
3 |
4 |
Gesamtpunktzahl :
(= Gesamtbelastungswert)
20——————–40——————–60——————–80——————–100
nicht belastet schwerst belastet
Ermittlung der individuellen Belastungsschwerpunkte :
Bilden Sie dazu für jeden der 5 Frageblöcke á 4 Fragen den Punkte-Mittelwert:
Beispiel:
Frageblock “Resignation”
=> Punkte z.B. : 2, 2, 3, 1 = 8 => 8 : 4 => Mittelwert ist somit “2”Es ergibt sich ein individuelles Belastungs-Profil :
Der höchste Mittelwert gibt Ihren persönlichen Belastungsschwerpunkt an (die Skala reicht von
1 (nicht belastet) bis 4 (schwerst belastet), seine Behebung hat oberste Priorität.Finanzielle Belastung
(Mittelwert:) => Empfehlung
Konflikte mit dem Angehörigen
(Mittelwert:) => Empfehlung1 + Empfehlung2
Psychosomatische Probleme(Mittelwert: ) => Empfehlung
Resignation(Mittelwert:) => Empfehlung1 + Empfehlung2
Persönliche Einschränkungen(Mittelwert:) => Empfehlung
modifiziert nach Kosberg et al
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