Das Wichtigste zur Betreuung in der Frühphase
In der frühen Phase einer Demenzerkrankung ist es besonders wichtig, einfühlsam, respektvoll und unterstützend zu handeln.
Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der betroffenen Person so lange wie möglich zu erhalten.
Hier sind zentrale Aspekte der Betreuung in dieser Phase:
🧠 1. Verständnis und Wissen über Demenz
- Aufklärung über die Erkrankung hilft Angehörigen und Betreuern, Symptome besser einzuordnen und adäquat zu reagieren.
- Akzeptanz der Diagnose ist für Betroffene und Angehörige oft ein emotionaler Prozess, der Unterstützung braucht.
🗣️ 2. Kommunikation auf Augenhöhe
- Geduldig und wertschätzend sprechen, auch wenn Wiederholungen auftreten.
- Einfache, klare Sprache verwenden.
- Aktives Zuhören zeigt Respekt und gibt Sicherheit.
- Nicht korrigieren oder konfrontieren, wenn etwas vergessen oder verwechselt wird – lieber sanft lenken.
🏠 3. Alltag strukturieren und begleiten
- Feste Tagesabläufe geben Orientierung.
- Hilfen zur Selbstorganisation: Kalender, Notizzettel, Erinnerungsfunktionen (z. B. über Handy oder Sprachassistenten).
- Gefahrenquellen im Haushalt identifizieren und anpassen (z. B. Herdsicherung, Stolperfallen).
🧩 4. Selbstständigkeit fördern
- Aktivitäten des täglichen Lebens weiterhin gemeinsam oder mit Anleitung ausführen lassen (z. B. kochen, einkaufen).
- Ressourcenorientiert handeln: Was kann die Person noch selbst tun?
- Fehler zulassen – es geht nicht um Perfektion, sondern um das Erleben von Selbstwirksamkeit.
💬 5. Soziale Kontakte und Beschäftigung
- Isolation vermeiden: Familie, Freunde und frühere Bekannte einbinden.
- Anregende Aktivitäten wie Spaziergänge, Musik, Spiele, kreative Beschäftigungen.
- Eventuell Selbsthilfegruppen oder Demenz-Cafés besuchen.
📋 6. Rechtliche und organisatorische Vorsorge
- Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung frühzeitig regeln.
- Eventuell Antrag auf Pflegegrad stellen.
- Unterstützung durch Pflegestützpunkte oder soziale Dienste nutzen.
💙 7. Emotionale Unterstützung
- Angst und Unsicherheit nehmen, z. B. durch offene Gespräche.
- Psychologische Begleitung für Betroffene und Angehörige kann hilfreich sein.
- Empathie zeigen, auch wenn das Verhalten unlogisch erscheint.
Eine Checkliste zur Betreuung in der Frühphase können Sie => hier herunterladen und ausdrucken
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